- Zerebralisation
- Zerebralisation1) Anthropologie: die progressive Entwicklung (Vergrößerung und Differenzierung) des Groß- und Kleinhirns im Verlauf der Evolution des Menschen; speziell bezogen auf das Rindengebiet des Endhirns (Gehirn), das hierbei ständig mehr Funktionen des Hirnstamms übernahm, sodass es, wie schon L. Edinger (1909) feststellte, zur fortschreitenden Abhängigkeit sensorischer und motorischer Funktionen von der Intaktheit der Großhirnrinde kam (Edinger-Regel). Die Zerebralisation betrifft beim Menschen v. a. diejenigen Gebiete des Großhirns, die für die höheren intellektuellen Fähigkeiten von Bedeutung sind, besonders das Stirnhirn, dessen Oberfläche 30 % der Gehirnoberfläche umfasst. Mit ihren funktionellen Korrelationen ist die Kombination von aufrechter Körperhaltung, Freisetzung der Hand und Zerebralisation die Basis der Hominisation (Hominiden).2) Biologie: Zephalisation.
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Universal-Lexikon. 2012.